Rede anlässlich der WH-Demo am 21.10. 2020

Wie wir alle wissen, hat die Corona-Pandemie die  massiven Beschränkungen  bis zum Lock-down ausgelöst und die Politik hat dabei die Gesundheit der Bürger vor alle anderen Interessen gestellt, was wir befürworten, denn die Gesundheit ist eines der höchsten Güter ,die wir besitzen.

Deshalb vorab ein paar Hygiene-Verhaltensregeln.

Sehr geehrte Stadtverordnete und Magistratsmitglieder der Stadt Frankfurt am Main                             liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter, sowie alle von dem Flughafen Frankfurt und dessen hemmungslosen Ausbau betroffenen Bürgerinnen und Bürger,

Die durch den Corona-Virus angestoßenen Beschränkungen und Reiserestriktionen, haben uns vor Augen und Ohren geführt, wie schön das Leben ohne bzw. mit stark vermindertem Fluglärm und Schadstoffen sein kann. Man wird zurzeit nicht jeden Morgen um 5:00 Uhr von den ersten Flugzeugen geweckt, sondern von den Vögeln, die wir wieder im Garten zwitschern hören. Außerdem können wir weitgehend frei durchatmen, ohne sofort einem Hustenanfall zu erleiden, denn die Schadstoffbelastung hat sich hierdurch erheblich verringert. Somit war und ist die Corona Krise ein vom Himmel gefallender, wunderbarer Feldversuch, der die Belastungen des Flugverkehrs offenbart hat.

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Kurzanalyse zu den Fraport Geschäftszahlen 3. Quartal 2020

Kurzanalyse zu den Fraport Geschäftszahlen 3. Quartal 2020.

Die Geschäftszahlen der Monate März bis September 2020 sowie die Zahlen des 3. Quartals 2020, zeigen deutlich die massiven Auswirkungen der Corona Pandemie. Im September 2020 lagen die Passagierzahlen trotz beginnender Herbstferien bei ca. -83,9 % und die Flugbewegungszahlen bei ca. -63,7 %. In der letzten Juli Woche lagen die Passagierzahlen bei nur noch ca. -80 % gegenüber 2019 und die Flugbewegungszahlen bei ca. -66 %. 

Fraport bezieht dies allein auf die Corona-Pandemie und führt aus: -Die COVID-19-Pandemie hat die Geschäftszahlen des Flughafenbetreibers Fraport in den ersten neun Monaten des Jahres massiv belastet. Der Konzern-Umsatz ging um mehr als die Hälfte zurück-. Dabei verschweigt Fraport bewusst, dass in den ersten 2 Monaten 2020 die Passagierzahlen bei -2,3% und die Flugbewegungszahlen bei -2,9% lagen, also noch nicht wirklich von Corona geprägt. Die ersten 2 Monate folgten dabei nur dem im letzten Quartal 2019 begonnenen Trend, bei dem die Passagierzahlen bereits im November 2019 gegenüber dem Vorjahr negativ waren und die Flugbewegungszahlen schon bereits seit Oktober 2019 negativ waren Hierbei spielten die Klimaschutzdebatte und das Thema Flugscham bereits eine wichtige Rolle, welche dann durch die Corona Pandemie noch massiv verstärkt wurde.

Umsatzentwicklung

Im 3. Quartal 2020 lag der Umsatz 406,9 Mio. € oder bei –61,9 % gegenüber 2019. In den ersten neun Monaten 2020 lag der Umsatz bei insgesamt 1.317,5 Mio. € dies entspricht einem Minus gegenüber dem Vorjahr von -1.534,7 Mio. € oder ca. -53,8%. Das Minus ist nur deshalb nicht so hoch, weil die ersten beiden Monate 2020 wie oben angeführt noch relativ normal waren.

EBIT

Hier lag das EBIT im 3. Quartal bei -360,8 Mio. € oder bei -677,0 Mio. € gegenüber dem Vorjahr und in den ersten neun Monaten 2020 bei -716,9 -Mio. € oder -1.255,6 Mio. € gegenüber dem Vorjahr.

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Airbus sieht keine Pflicht zur Rückzahlung der A380-Darlehen

Wie geht das denn?
Der eine glaubt er würde sein Geld zurückbekommen, der andere weiß genau, dass er nicht zahlen muss! Jetzt wäre es hilfreich, wenn die beiden Parteien einen Vertrag hätten, in dem sie, zwecks Klärung, ein bisschen rum lesen könnten. In unserem Fall gibt es anscheinend nichts zum Lesen.
Wie muss man sich die Kreditvergabe zwischen Airbus und der Bundesrepublik Deutschland vorstellen? Wedelte der Airbus-Hausierer an der Haustür des Ministers mit ein paar Gutachten, es sei dringend und für einen „guten Zweck“? Hunderttausende Arbeitsplätze seien gefährdet, die anderen hätten bereits unterschrieben und der Minister wolle doch nicht schuld sein, wenn…..
 
Worum ging es?
Die (US dominierte) Welthandelsorganisation (WTO) verbietet Subventionen, die zu Wettbewerbsverzerrungen führen können. Zinsgünstige rückzahlbare Darlehen von bis zu einem Drittel der Entwicklungskosten erlaubt die WTO jedoch. Mit jeder Auslieferung eines A380 sollte der Kredit zurückbezahlt werden. Bei diesem Drittel könnte es sich um etwa 4 Milliarden gehandelt haben. Von der knapp 1 Milliarde, die aus Deutschland kamen, stehen noch 600 Millionen aus. Hätte Airbus 750 statt 250 Flieger ausgeliefert hätte es mit der Rückzahlung möglicherweise gekappt. Jetzt erfährt die Bundesregierung, dass sie sich an so etwas wie eine Venture-Capital-Finanzierung beteiligt habe. Leider habe sich das Risiko realisiert. Gruß und Kuss, die Airbus-Industrie.
 
Wie kann das sein?
Geht es um Luftfahrt vermittelt man dem Bürger phantastische Zahlen und grandiose Zukunftsaussichten. Abgesichert werden diese Perspektiven durch wissenschaftlich fundierte Gutachten. Die jeweilige Planung wird alternativlos dagerstellt.
Nach einige Jahre und bei perspektivischer Betrachtung, stellt sich Ernüchterung ein.
 
Exemplarisch dafür steht die A380 Wartungshalle in Frankfurt, wo bekanntlich der Glücksbringer sein Zuhause haben sollte.
 
Fünf Kommunen, der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) sowie private Anlieger klagten gegen die Waldrodung und dem anschließenden Bau der Halle vor dem Hessischen Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Kassel.
 
Der VGH sah die FFH-Richtlinien durchaus. (Lebensraum des Hirschkäfers und der Bechsteinfledermaus).
 
Das Land argumentierte mit der Bedeutung des Lufthansa Heimat-Flughafens, seiner Drehkreuz Funktion und wie könnte es anders sein, mit der Schaffung „zukunftsorientierter Arbeitsplätze“.
 
Die FFH-Richtlinie lassen Ausnahmen im öffentlichen Interesse zu. Es wurde also gebaut. Rückblickend erkennt man, dass die fünf Kommunen, der BUND sowie private Kläger richtig lagen. Aber wen interessiert das, wenn die Fakten geschaffen wurden.

DerStandard – Airbus-Chef sieht keine Pflicht zu Rückzahlung von A380-Darlehen
DerStandard – Aus für Airbus A380 könnte Deutschland noch teuer kommen
Die Zeit – Airbus bleibt wohl Hunderte Millionen Euro aus Staatskrediten schuldig

AirBerlin – in Berlin brechen Touristenzahlen ein

„Die Monate ohne die Passagiere der Fluggesellschaft könnten dazu führen, dass es nur wenig oder gar kein Wachstum in diesem Jahr gebe. Sagte der Chef der Tourismusgesellschaft Visit Berlin.

Diese Meldung zeigt wieder einmal, auf welchen tönernen Füßen Prognosen stehen. Kleinigkeiten verändern das Reiseverhalten. Ein Billigflieger geht in den Konkurs, und schon stimmen die Prognosen nicht mehr. Bis August waren die Zahlen angeblich „wunderbar“. Dann kam der „Einbruch“. Bei den Hotels im Luxussegment ging es um rund zehn Prozent runter. Wie kann das sein? Ich buche die Übernachtungen im Luxus Hotel und reise im Billigflieger an? Klappt das mit dem Billigflieger nicht, ändere ich meine Reisepläne.

Neues vom LCCT

till spiegelDas was jetzt allgemein bekannt wird, veröffentlichten wir bereits am 10. November  2016. Erinnern wir uns, da gab es einmal ein Genehmigungsverfahren. Erinnern wir uns an das Mediationsverfahren, die Raumordnung, die Planfeststellung. Erinnern wir uns, mit welchen Argumenten, welchen Gutachten und Prognosen der Ausbau als alternativlos dargestellt wurde. Erinnern wir uns an die begleitende Werbung von Fraport? Auf Außenplakaten konnte man beispielsweise lesen „Die Eintracht darf nicht absteigen und der Flughafen auch nicht“. 

Stellen wir uns einmal vor Fraport wäre bei der Genehmigung bei der Wahrheit geblieben beziehungsweise die Gutachten und Prognosen wären in ihrer Gesamtheit zutreffend gewesen. Wie wäre die Genehmigung ausgefallen, wenn Fraport gesagt hätte, dass die Passagierzahlen eher zurückgehen werden, aber in 2017 versucht wird von anderen Flughäfen Billigflieger mit Rabatten anzulocken? Weiterlesen

NORAH – Studie – Was sagt sie aus?

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Die NORAH – Studie beweist eindeutig die schädlichen Wirkungen des Fluglärms auf Gesundheit und Entwicklung

NORAH = Noise-Related Annoyance, Cognition and Health

Diese Studie untersuchte die Auswirkungen von Flug-, Straßen- und Schienenverkehrslärm auf Lebensqualität und Belästigung, Krankheitsrisiken, Schlaf, Blutdruck sowie die kognitive Leistungsfähigkeit und die Lebensqualität von Kindern.

Als Basis für die Berechnung der Lärmwirkungen wurden in einem gesonderten Studienteil aktuelle und vergangenheitsbezogene Lärmbelastungsdaten adressgenau für ca. 900 000 Adressen ermittelt.

Schwerpunkt der Studie war das Umfeld des Flughafens Frankfurt, es wurden jedoch auch Vergleichszahlen aus Köln/Bonn, Stuttgart und Berlin herangezogen. Weiterlesen

Fraport macht sich die Welt, widewide wie es ihr gefällt

pippiFraports Prognosegutachten für Flugbewegungen und Passagierzahlen wurden im Auftrage der hessischen Landesregierung überprüft. Am vierten März wurde das Ergebnis vorgestellt.
Als erstes in der Ergebnisbeschreibung kommt auf Seite 14 der Satz „die von Fraport vorgelegten Prognosegutachten und die zugrunde liegenden Berechnungsmethoden entsprechen den anerkannten Regeln der Wissenschaft.“  Diesen schönen Satz haben die Befürworter des Ausbaus gelesen und dann wohl vor Freude schreiend aufgehört. Damit entging ihnen, dass anschließend die Fraport-Prognosen in der Luft zerrissen wurden: Weiterlesen

Rasenmähen ohne Rasen

Rasenmähen ohne Rasen; die Voraussetzungen für die Landebahn Nordwest sind entfallen, ein Beitrag von Karl Fechter

Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,

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p style=“padding-left: 30px;“>bevor zu den zahlenmäßigen Fakten komme, möchte ich meinen Ärger durch eine kleine Geschichte verdeutlichen.
Bitte stellen Sie sich vor, dass Ihr Nachbar jeden Morgen um 5 Uhr neben Ihrem Schlafzimmer seinen Motor-Rasenmäher anwerfen und bis nachts um 23 Uhr laufen lassen darf. Er hat dazu die Erlaubnis der zuständigen Behörde erwirkt, weil sein Rasenmähen im öffentlichen Interesse sei. Nach drei Jahren stellen Sie fest, dass er überhaupt keinen Rasen neben Ihrem Haus besitzt. Zur Rede gestellt, erklärt er, dass seine persönliche Lage es ihm auch in den nächsten 6 Jahren unmöglich macht, einen Rasen anzulegen. Allerdings besteht er darauf, auch weiterhin jeden Morgen um fünf Uhr den Motor-Rasenmäher anzuwerfen und bis 23 Uhr laufen zu lassen, weil ihm das zusagt. Weiterlesen

Unbegründete Euphorie bei Fraport

Euphorie kann etwas sehr Schönes sein, aber dafür muss es auch gewisse Fakten geben, die die Euphorie ein Stück begründen.
Spätestens mit den von FRAPORT vorgelegten neuen Gutachten, muss bei FRAPORT selbst die blanke Ernüchterung eingetreten sein, oder?
FRAPORT hat im Oktober 2014 ein erneutes Gutachten „ Luftverkehrsprognose 2030 für den Flughafen Frankfurt Main, Abschlussbericht Oktober 2014“ der ITP INTRAPLAN Consult GmbH vorgelegt. Bereits 2004/2006 hat die INTRAPLAN schon einmal eine Prognose bis 2020/25 vorgelegt.
Dies haben wir zum Anlass genommen, die Essenzen beider Gutachten zu vergleichen und auf wesentliche Annahmen Bezug zu nehmen. Weiterlesen

„Beste Zukunftsaussichten“ – Fehleinschätzung A380

willkommen_a380wHarald Wilhelm, Airbus-Finanzchef, sagte vor Investoren in London, dass der Konzern über ein Ende des Prestigefliegers A380 nachdenke. Auch beim A380 war der Wunsch „den Größten zu haben“ ein wichtiges politisches Entscheidungskriterium.

Zu diesem Wunsch passt die Fehleinschätzung, dass der Luftverkehr zwischen den internationalen Umsteigeflughäfen, wie Frankfurt, unaufhörlich weiter wächst. Weiterlesen