Kommen Sie zur 300. Montagsdemo am 11. November 2019. Wie immer ab 18 Uhr, diesmal jedoch bis 20 Uhr. (Terminal 1, Abflughalle B.)
Wir freuen uns auf den Kabarettist Lars Reichow. Unter dem Motto „Nicht um jeden Preis“ thematisiert er gesellschaftliche Entwicklungen so wie Ereignisse und Personen aus Politik und Gesellschaft.
Gemeinsam treten der „NaturFreunde-Chor Frankfurt/Rhein-Main“ und der Offenbacher Chor „Die Trällerpfeifen“ auf.
Weiter wird die Aktion: „Deutschland fliegt nicht“ vorgestellt. Zur Website der Kampagne: „Deutschland fliegt nicht“
Zum Ausklang gibt es Kreppel, Wein und gute Gespräche.
Die Unterzeichner dieser Petition fordern, dass die Bundestagsabgeordnete zukünftig ihre Inlands-Flüge selbst bezahlen! Bitte unterstützen auch Sie diese vernünftige Idee durch Ihre Unterschrift.
Zusammen mit der
evangelisch-lutherischen Dreikönigsgemeinde Frankfurt Sachsenhausen
veranstalten die BIS Bürgerinitiative Sachsenhausen einen
Gottesdienst
unter (freiem) / lautem Himmel
16.
Juni 2019, 14.00 Uhr
Goetheturm
Frankfurt
am Main Sachsenhausen
Auch wenn der Goetheturm nicht mehr steht und noch nicht wieder aufgebaut ist,
wird neben seinem Standort auch in diesem Jahr wieder ein Gottesdienst unter
lautem Himmel gefeiert.
Dieser Gottesdienst bringt in Gebeten, Liedern und Predigt die Belastung vor
Gott, dass der Himmel über uns kein freier Himmel, sondern ein lauter Himmel
ist. Pfarrerin Silke Alves-Christe wird gemeinsam mit anderen
Fluglärmbelasteten diesen Gottesdienst gestalten.
Fluglärmgeplagte und Solidarische und Ausflügler sind herzlich dazu eingeladen
am Sonntag, 16. Juni 2019, um 14.00 Uhr.
Im Anschluss an den Gottesdienst wird es neben Informationsständen der BIS
(Bürgerinitiative in Sachsenhausen gegen Fluglärm) die Einladung zu Kaffee und
Kuchen und zu einer Suppe geben.
Kuchenspenden dafür sind herzlich willkommen und sollten direkt mitgebracht
werden.
Bei starkem Regen findet der Gottesdienst in der Bergkirche statt.
Die BIS war bei der Hauptversammlung von Fraport durch unser Mitglied im Sprecherkreis Wolfgang Heubner gut vertreten.
Hier seine Rede zum Nachlesen:
Hauptversammlung FRAPORT am 28.05.2019
Mein Name ist Wolfgang
Heubner, ich bin Kleinaktionär und beschäftige mich schon seit Jahren mit der
Entwicklung des Frankfurter Flughafens
Meine Rede liegt bereits der
Presse vor.
Sehr geehrter Dr. Herr Schulte,
sehr geehrter Herr Weimar,
sehr geehrte Damen und Herren,
die soeben gelaufene Europawahl hat gezeigt, wo der
politische Schwerpunkt in den nächsten Jahren liegen wird. Die Menschen in
weiten Teilen von Europa und in Deutschland sind umweltbewusster geworden und haben nun bei der Europawahl ein
deutliches Zeichen gesetzt, denn sie haben das politische Aussitzen von
Klimathemen endgültig satt und sie erwarten von der Politik ein unverzügliches
Handeln. Dies wird auch den Flugverkehr heftig treffen. Denn der Flugverkehr
ist die Umwelt unverträglichste Art der Fortbewegung und ich bin sehr gespannt,
was für Einschränkungen in der nächsten Zeit auf die Luftverkehrswirtschaft
zukommen wird. Wegfall der Kurzstreckenflüge, anstehende Kerosin- und CO2
Steuer etc.
So wie jetzt kann und wird es auf jeden Fall
nicht weitergehen.
Schon heute werden 40% der Schadstoffbelastung in der
Stadt Frankfurt durch den Flughafen
verursacht. Nachzulesen im Umweltbericht der Stadt.
All dieses wird auch direkte Auswirkungen auf die
Ausbaupläne des Frankfurter Flughafen haben.
Aber bei Fraport scheint davon so gut wie nicht angekommen zu sein.
Andere Flughäfen wie zum Beispiel Copenhagen haben schon
vor vielen Jahren darauf reagiert. So hat man dort 3 Messstationen direkt auf
dem Flughafengelände für Ultrafeine Partikel aufgestellt und die Auswirkungen
der Schadstoffbelastung am Flughafen
erfasst. Auf Grund der herausgefunden Messdaten hat man ein umfassendes
Gesundheitsprogramm für die Mitarbeiter
erstellt und daraus eine allgemeine Studie zur Luftverschmutzung an
Flughäfen ausgearbeitet und man führt
die Studie weiter.
Auf dem Gelände des Frankfurter Flughafens gibt es nur 2 Messstationen, die weit von den
Arbeitsplätzen der Mitarbeiter entfernt sind und die messen noch nicht mal
Ultrafeinstaub. Anscheinend interessiert Sie dies überhaupt nicht. Wann endlich
werden sie, der Aufsichtsrat und die politischen Anteilseigner wach!
Hier an diesem Großflughafen Frankfurt müssten mindestens
5 – 8 Messstationen auch für
Ultrafeinstaub stehen und man müsste direkt an den Arbeitsplätzen der
Mitarbeiter messen. Wir fordern sie auf regelmäßig die Werte an den
Arbeitsplätzen zu Ultrafeinstaub und diversen Schadstoffen zu erheben und durch
einen neutralen Gutachter zu veröffentlichen. Welches medizinische
Präventionsprogramm werden sie hier für Ihre Mitarbeiter einrichten?
Strategiewechsel
Die von Ihnen 2006 für den Planfeststellungsbeschluss
vorgelegten Prognosen waren ausnahmslos falsch. Statt dessen haben sie dann in
2017 einen Strategiewechsel eingeleitet. Weg vom Premium Flughafen, hin zum
Flughafen, der Billigflieger mit Sonderkonditionen anlocken durfte. Aber für
was für einen Preis.
Auf der Basis der zum Planfeststellungsbeschluss
vorgelegten Prognosen aus 2006 müssten
sie in 2018 mehr als 86,5 Mio. Passagiere, mehr als 688.000 Flugbewegungen und
fast 3,8 Mio. Tonnen Cargo realisieren. Völlig
utopisch.
Fakt ist, dass der Flughafen in 2018 einschließlich der
Billigflieger bei den Passagieren ca.
-14,8 Mio. oder 17,6% bei den Flugbewegungen ca. -161 Tsd. oder
24,2% und bei Cargo ca. -690 Tsd.
Tonnen oder 26,1% hinter den
Prognosen 2006 lagen. Die Billigflieger
allein machten in 2018 bei den Passagieren ca. 4,0 Mio. und bei den
Flugbewegungen ca. 22.000 aus und auch der Konkurs von Air Berlin hat Ihnen
eine entsprechende Steigerung verursacht.
Somit zeigt das Jahr 2018
deutlich, wo es lang geht und
welche ersten Auswirkungen der Strategiewechsel mit sich bringt.
Die pro Kopf Nettoerlöse
je Passagier in den Terminals lagen in 2018 mit 3,12 EURO deutlich unter dem Wert von 2015 und in
den ersten 9 Monaten in 2018 lag dieser Wert sogar nur bei 2,96 EURO.
Angestrebt sind seit Jahren schon 4,00 EURO. Die Gesamtnettoeinnahmen aus
dieser Quelle, die in 2015 noch bei fast
222 Mio. EURO lagen, sind in den letzten 3 Jahren deutlich niedriger
ausgefallen und in 2018 waren es ca. 4,7
Mio. EURO weniger als 2015 und dies
trotz 8,5 Mio. Passagieren mehr. Aber hier zeigt sich ganz klar. Wer billig
fliegt, der kauft nicht teuer am Flughafen ein.
Ihre Naivität ist muss grenzenlos.
Auch werden die Billigflieger nicht von Fraport abgewickelt, sondern dies hat
eine nicht tarifgebundene Tochtergesellschaft der Wisag übernommen. Warum wohl.
Fraport hat Billigflieger geholt und jetzt
holt sie der Preisdruck erst recht ein.
Bei Ihrem
Strategiewechsel, braucht man sich nicht zu wundern, dass damit die
Qualität auf der Strecke bleibt. Jeder, der sich in der Wirtschaft etwas
auskennt, weis, dass zwei so
unterschiedliche Geschäftsmodelle wie Premium-Anbieter oder Billiger Jakob unter einem Dach zum Scheitern
verurteilt sind! Aber dies interessiert
sie anscheinend nicht!
Welche Auswirkungen dies hat, zeigen auch eindeutig die Wirtschaftszahlen der Bereiche. An der
Umsatzsteigerung 2018 war der Bereich
External Aktivities & Services mit fast 81 % beteiligt. Und beim Ebit lag der Anteil bereits bei 39%.
Im Groundhandling sind die Umsätze um 5 % gestiegen, aber das EBIT um 94%
gefallen.
Die Ausweitung des internationalen Geschäftes ist positiv
zu sehen, aber erst einmal sollten sie Ihre Hausaufgaben an Ihrem Stammsitz
hier in Frankfurt erledigen, dort aber verlieren sie eindeutig an Kompetenz.
Denn mit einer guten Performance am Stammsitz, damit könnten sie international punkten.
Pünktlichkeit
Auch das Thema Pünktlichkeit zeigt dies ebenso deutlich.
In 2018 ist sie auf nur 69.1 % gesunken.
Hier wird immer das fehlende Personal als Argument angebracht und auch,
dass die Bundespolizei bei der Passagierkontrolle verantwortlich sei und nicht Fraport.
Sie sind der Flughafenbetreiber und es liegt in Ihrer
Verantwortung, wenn es nicht richtig läuft.
Noch vor vielen Jahren hatten sie die Verantwortung für
die Passagierkontrolle selbst und hatten
sie an die Bundespolizei abgetreten und jetzt solles mit Ihnen wieder besser
werden, dies ist zu bezweifeln.
Die Steigerung bei den Passagieren ist insbesondere durch
die Billigflieger erfolgt Aber sie
hätten dafür rechtzeitig Personal
requirieren müssen. Im Konzern haben sie zum 31.12.2018 gegenüber 2016 nur gerade mal 649 Mitarbeiter aufgebaut. Ich
weis nur, dass es bei anderen europäischen Großflughäfen deutlich besser läuft.
Die Personalfluktuation ist zwar um 0,4 %-Punkte auf 7,9 % gesunken, aber sie ist aber noch immer
sehr schlecht. Bezogen auf die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter heißt
dies, sie müssen erst einmal 1.735 Beschäftigte neu einstellen um Even zu sein.
Gut funktionierende Unternehmen die Wert auf gute Mitarbeiter legen, haben eine
Fluktuationsquote die deutlich unter 3% liegt.
M.E. ist es eine Frage der entsprechenden Personalmodelle, einer
sinnvollen Einsatzplanung und besonders wichtig einer angemessenen, für die
Region notwendigen und leistungsgerechten
Bezahlung. Wenn sie dies hätten, würde Ihre Quote auf ein normales Maß
schrumpfen und sie könnten die vielen eingesparten Millionen Euro für eine
leistungsverbesserte Bezahlung einsetzen.
Statt dessen erhöhen den Druck auf die Betriebsräte
und Gewerkschaften und drohen mit
Outsourcing, wenn man sich nicht Ihrem Diktat beugen wolle. Sie sollten sich
schämen.
Ärger mit dem Hauptkunde, der Lufthansa AG
einer der größten Fluggesellschaften der Welt
Noch vor einem Jahr haben sie großspurig verkündet, dass der in 2016 /
2017 entstandene Streit mit der Lufthansa
wegen des Anlockens der Billigflieger nach Frankfurt jetzt ausgestanden
sei. Herr Spohr hat sie und uns im März
diesen Jahres eines besseren belehrt und geäußert, dass man mit der Passagierabfertigung am
Frankfurter Flughafen besonders unzufrieden sei. Von allen vier Drehkreuzen der Lufthansa – Frankfurt,
München, Zürich und Wien – liege
Frankfurt bei den Qualitätskriterien wie Pünktlichkeit und Kundenzufriedenheit
auf dem letzten Platz.
Das ist die Realität!
Terminal 3
Terminal 3 sollte mal max. 2,5 Mrd. EURO kosten. In diesem Jahr haben sie innerhalb von
wenigen Monaten bereits 2 Werte zu den Kosten von T 3 genannt zunächst 3,5 bis
4 Mrd. EURO und dann plötzlich nur noch 3,5 Mrd. EURO.
Wann legen sie endlich einen detaillierten Businessplan
zu T3 und T3 G vor?
Wie sieht der Finanzierungsplan für T3 und T3 G
insbesondere auch bei den zu erwartenden Mindereinnahmen wegen der
Billigflieger aus.
Von welchen
Gesamtkosten für T3 und T3 G ist heute auszugehen,
Welchen Notfallplan haben sie, wenn das Klimathema zu
deutlich verringerten Flügen führt?
Fazit
Ich muss nach meinen Analysen der Entwicklung von
Fraport, insbesondere hier am Frankfurter Flughafen feststellen, dass der Vorstand
mit der Fokussierung auf die Billigflieger, ohne jegliche Not, einen
fatalen Weg eingeschlagen hat und dabei
auch noch seinen wichtigsten Kunden, die Lufthansa AG völlig verärgert und zum
Handeln gegen Fraport gezwungen hat. Hinzu kommt aktuell der Druck des
Klimathemas, welches zwangsläufig zu Veränderungen im Flugverhalten führen
wird.
Sie können heute nicht durch Aussitzen der Themen bzw.
durch schaffen alternativer Fakten, einfach zur Tagesordnung übergehen, wie
sie dies schon seit Jahren tun. Wann endlich beginnen sie für die
Zukunftssicherung des Flughafen und der Menschen in der Region um den
Flughafen zu handeln.
An dieser Stelle kann ich nur die Aktionäre aufrufen,
dem Vorstand und dem Aufsichtsrat die Entlastung zu verwehren.
Am Samstag, den 01.06.2019 von 11 bis 13 Uhr lädt die Stabsstelle für Fluglärmschutz zu ihrem INFO-Stand auf dem Buchrainplatz ein. Es gibt Informationen, ein Ratespiel und man abstimmen, wie stark man durch den Fluglärm gestört ist. Wir freuen uns auf Euren Besuch.
Liebe Mitstreiter,im Nachgang zum Vortrag von Joachim Alt auf unserer VV im März 2019 hat Frau Tinnappel, Redakteurin der Frankfurter Rundschau, Herrn Joachim Alt zum Thema Ultrafeinstaub interviewt. Anbei das Interview zur hochbrisanten Materie Ultrafeinstaub zum Nachlesen. Wolfgang Heubner
Frankfurter Flughafen: „Zu wenig Schutz für die Anwohner“ von Friederike Tinnappel
Ultrafeinstaub-Experte Joachim Alt über die Bürgerinitiative Sachsenhausen, die der Politik vorwirft, die Gefährlichkeit von Flugzeug-Abgasen zu ignorieren.
Ultrafeinstaubpartikel sind winzig klein: Man sieht sie nicht, sie können aber dennoch für den Menschen gefährlich sein. Ein Arbeitskreis der „Initiative gegen Fluglärm Mainz“ beschäftigt sich seit mehreren Jahren mit dem Thema. Messungen zeigen nach Einschätzung des Arbeitskreises: Wenn viel geflogen wird, kommt unten am Boden erschreckend viel Ultrafeinstaub an.
Herr Alt, was ist eigentlich Ultrafeinstaub?Das sind winzige Staubpartikel, die überall in der Luft vorkommen. Es ist die feinste Fraktion des Feinstaubes und völlig unsichtbar.
Aus welchen Substanzen besteht Ultrafeinstaub?Das ist ganz unterschiedlich. Wir haben es dabei immer mit einer ganzen Palette chemischer Substanzen zu tun. Abgaspartikel enthalten vor allem Ruß oder auch polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs).
Wo gibt es besonders viel Ultrafeinstaub?Ultrafeinstaub entsteht vor allem in Verbrennungsprozessen, während die größeren Feinstaubpartikel durch mechanischen Abrieb etwa von Reifen, Kupplung oder Bremsen entstehen.
Und was ist am Ultrafeinstaub so gefährlich?Auf Grund ihrer geringen Größe können die ultrafeinen Partikel in den gesamten Organismus eindringen, über die Blutbahn gar in alle Organe, sie gelangen so auch in Körperzellen und können das Genom verändern. Die WHO hat Ultrafeinstaub deswegen grundsätzlich als kanzerogen (krebserregend) eingestuft.
Gibt es Grenzwerte? Für den gröberen Feinstaub gibt es gesetzliche Grenzwerte, für den Ultrafeinstaub noch nicht, wenngleich es für Ultrafeinstaub keine Schwelle gibt unterhalb der er unbedenklich wäre. Der menschliche Organismus reagiert nach wenigen Minuten. Mit einer einstündigen Belastung geht ein dreifach erhöhtes Infarktrisiko einher.Seit wann beschäftigt sich die „Initiative gegen Fluglärm Mainz“ mit dem Thema? Wir kümmern uns seit 2012 intensiv um dieses Thema. Anlass waren verschiedene Studien zum Beispiel aus Los Angeles. Bis dahin wurde immer gesagt, die Luft rund um den Frankfurter Flughafen sei viel sauberer als zum Beispiel in der Stadt. Das konnten wir nicht glauben, denn jeden Tag werden etwa eine Million Liter Kerosin über unseren Köpfen verbrannt. Und angeblich soll davon am Boden nichts ankommen.
Und dann hat der Arbeitskreis selbst gemessen? Ja. Wir haben uns ein kleines Messgerät angeschafft und erste Messungen vorgenommen – mal am Flughafen, mal in Raunheim, in der ganzen Umgebung bis Mainz und überall festgestellt: Wenn geflogen wird, gibt es auch viele Ultrafeinstaubpartikel.
Unter anderem wurde auch am 1. Januar dieses Jahres an der Martin-Buber-Schule gemessen. An diesem Tag ist, bedingt durch die Silvesterböllerei, immer besonders viel Feinstaub unterwegs… Wir konnten trotzdem auch an diesem Tag belegen, dass mit dem Flugbetrieb die Belastung durch Ultrafeinstaub exorbitant anstieg. Wenn die Nordwestbahn nicht angeflogen wurde, waren nur ganz wenige Partikel da. Da wurde auch nichts vom Flughafen herübergeweht, obwohl dort der Verkehr brummte und der Wind von dort unmittelbar Richtung Sachsenhausen wehte.
Das Frankfurter Umweltdezernat hält die Martin-Buber-Schule für keinen guten Standort für eine Messstation, weil es dort eine große Pellet-Anlage und die Küchenabluftanlage einer Kindertagesstätte gibt. Was sagen Sie dazu? Der Wind hat an diesem Tag die Rückstände der Pellet-Anlage weg von der Messstation geweht. Wir analysieren die Messwerte kontinuierlich, konnten aber über den ganzen Zeitraum keinen Einfluss durch die Pelletanlage oder die Küchenabluftanlage feststellen.Auch das hessische Landesamt für Umwelt misst Ultrafeinstaub. Der Laie fragt sich, wer misst denn nun eigentlich was und warum? Die Frage stellen wir uns auch, zumal das Landesamt Geräte außer Betrieb nimmt oder plötzlich eine andere Technik anwendet. Dann ist monatelang kein Ergebnis sichtbar.
Wie ist eigentlich die Kommunikation zwischen der Bürgerinitiative und der Stadt, sprich der Stabsstelle gegen Fluglärm und dem Umweltdezernat? Mit der Stabsstelle sind wir als Bürgerinitiative im steten Dialog. Zu den Umweltämtern in der Region haben wir eher weniger Kontakt. Die meiden uns offenbar – wahrscheinlich sind wir für die ein Störfaktor.
Unternehmen die Städte und Gemeinden zu wenig in Sachen Ultrafeinstaub? Ja, in jedem Fall. Das Umweltamt in Frankfurt hat bisher nur mit pauschalen Politphrasen reagiert. Das klingt dann eher nach Trump’schen Tweets. Die Wissenschaft ist wesentlich weiter, so dass man den Zusammenhang zwischen Flugbetrieb und Ultrafeinstaub nicht mehr in Frage stellen kann.
Was sollte die Politik tun? Sie müsste mehr Messstationen aufbauen und die Ergebnisse ständig im Blick haben und transparent machen. Bei hohen Werten muss die Bevölkerung gewarnt werden, so wie das früher beim Ozon gemacht wurde.
Welche Konsequenzen sind denkbar, wenn auch von offizieller Seite festgestellt wird, dass die Belastung mit Ultrafeinstaub durch den Flugbetrieb zu hoch ist? Der Druck muss erhöht werden, damit die Belastung zurückgeht. Flugzeuge haben keine Abgasnachbehandlung, keine Partikelfilter. Man könnte anderes Kerosin mit weniger Aromaten verwenden. Und es dürfte nicht mehr so viel beziehungsweise konzentriert geflogen werden. In Flugpausen geht die Belastung zurück.
Warum wurde nach Ihrer Einschätzung bislang so gut wie nichts gegen den Ultrafeinstaub unternommen? Die Politik wollte das Fliegen pushen. Der Dreck kommt am Boden an, das ist ganz eindeutig. Man hat die Bevölkerung lange Zeit getäuscht. Wir fragen uns, ob es bei den Verantwortlichen einen vorauseilenden Gehorsam gibt und fragen uns, warum das Thema über viele Jahre nicht angegangen wird. Die operative Nähe zum Anteilseigner ist offensichtlich das Problem. So schützt man den Flugbetrieb und nicht die Anwohner.
Zur Person: Joachim Alt (65) kümmert sich seit einigen Jahren um die Belastung durch gefährliche Ultrafeinstaub- Partikel rund um den Frankfurter Flughafen. Der gelernte Nachrichtentechniker und Pensionär ist Mitglied eines entsprechenden Arbeitskreises der Initiative gegen Fluglärm Mainz. Die Bürgerinitiative Sachsenhausen hat die Messergebnisse und deren Interpretation kürzlich in Frankfurt vorgestellt. (ft)
am 24.4. 2018 findet der 22. internationale Tag gegen Lärm unter dem Motto „Alles laut oder was“. An diesem Tag richtet die BiS Bürgerinitiative Sachsenhausen eine Mahnwache von 17-18 Uhr auf dem Römerberg in Frankfurt am Main aus. Sie alle sind herzlich eingeladen hieran teilzunehmen.
BIS Bürgerinitiative Sachsenhausen
Wolfgang Heubner
Sprecherkreis
Pressemitteilung BIS Bürgerinitiative Sachsenhausen Mahnwache zum 22. Tag gegen Lärm Wann: 24. April 2019 17:00 bis 18:00 Uhr Wo: Römerberg Frankfurt
Lärm ist und bleibt leider noch die Geißel des 21. Jahrhunderts.
Hierzu bietet der „22. Tag gegen Lärm“ mit dem Motto: „Alles laut oder was?“ eine Plattform sich gegen diese Geißel aufzulehnen.
Unsere Forderungen an alle Politiker in Stadt und Land und Europa lauten deshalb:
Priorisierung des öffentlichen Personennahverkehrs
Verbot von Kurzstreckenflügen insbesondere in Deutschland
gesetzliches Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr
Beendigung des Flughafenausbaus in Frankfurt
Wegfall der Subventionierung des Luftverkehrs und der Landegebühren für Billigflieger
Gleichbehandlung des Flugverkehrs mit anderen Verkehrsträgern
daher gleiche Besteuerung von Flugbenzin wie alle anderen Treibstoffe.
Anlässlich der Mahnwache werden wir dort u.a. zu den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen der Lärmwirkungsforschung berichten u.v.a.m.
Wir dürfen nicht nachlassen dagegen zu kämpfen, dies ist zwar ein langer Weg, aber langfristig wird der Erfolg bei uns liegen.
Kommen und hören Sie, welche Forderungen wir an die Politik stellen und unterstützen Sie bitte unsere nachhaltigen Vorstellungen für ein Klima- und Lärm schonendes Mobilitätsverhalten.
BIS-Bürgerinitiative Sachsenhausen
Pressekontakt: Wolfgang Heubner, vw.heubner@t-online.de
Die gestrige Vollversammlung war geprägt von dem Thema „Ultrafeinstaubmessungen um den Flughafen und insbesondere von der Messstation an der Martin Buber-Schule“
Unser Referent Joachim Alt hat zusammen mit Wolfgang Schwämmlein (beide Experten zum Thema Ultrafeinstaub) die Daten der Messstation an der Martin-Buber-Schule ausgewertet und sowie die Darstellung des HLNUG/(Hessisches Landesamt für Naturschutz und Geologie) zum Ultrafeinstaub kritisch hinterfragt und deren Ergebnisse eindeutig widerlegt, dass die Ultrafeinstaubbelastung nur vom Bodenverkehr des Flughafens herrührt.
Herr Alt hat uns beeindruckend dargestellt, wie die Verteilung des Ultrafeinstaubs, ausgelöst durch die Flieger, sich an der Messstation darstellen.
Damit sie dies auch nachverfolgen können, können sie den Vortrag von Joachim Alt und Wolfgang Schwämmlein hier nachlesen. Darüber hinaus haben wir Ihnen eine weitere Broschüre beider Herren vom November 2017 ebenfalls beigefügt und eine aktuelle Pressemitteilung der FNP angehangen.
Ein Fazit ist u. a. hieraus zu ziehen, dass wir deutlich mehr Messstationen im Rhein-Main-Gebiet benötigen.
Wolfgang Heubner
FNP vom 10 April 2019
Sehen sie sich die Broschüre: Ultrafeinstaubbelastung durch den Flugverkehr von Joachim Alt, Wolfgang Schwämmlein an