Uwe Becker und Mike Josef zu Gast bei der BIS-Vollversammlung am 8.3.2023

Anlässlich der Stichwahl zum Oberbürgermeister hatte die BIS die beiden Kandidaten zu ihrer März Versammlung eingeladen. Trotz ihrer vielen Termine waren sie da, was auch die Wertschätzung der BIS, die sich als Lobby für die Lärm- und Schadstoff geplagten Bürger versteht, unterstreicht. Und nicht nur sie, sondern auch 70 Mitstreiterinnen und Mitstreiter aus ganz Frankfurt hatten trotz Kälte und Regen den Weg in die Bergkirche der Dreikönigsgemeinde gefunden. 

In einer kurzen Begrüßung, in der noch einmal auf das 25-jährige Bestehen der BIS hingewiesen wurde, wurde auch der Pfarrerin Frau Alves Christe, die der BIS seit vielen Jahren die Treffen in der Kirche ermöglicht, unter großem Beifall gedankt.

Anschließend wurden den beiden Kandidaten Fragen, die der BIS im Vorfeld geschickt wurden, gestellt. Die dabei angesprochenen Themen waren vielfältig und bezogen sich unter anderem auf das Nachtflugverbot, die Kurzstrecken, die Russland Beteiligung von Fraport und die Stabsstelle für Fluglärmschutz. Ein Schwerpunkt war die Diskussion über die Frage, inwieweit das Ziel Frankfurts 2035 klimaneutral zu sein, trotz des Frankfurter Flughafens als größter CO2 Emittent im Rhein Main Gebiet, überhaupt zu realisieren sei.

Die Anwesenden konnten sich damit ein gutes Bild über die Einstellung beider Kandidaten machen und mitnehmen, dass Uwe Becker gegen ein Nachtflugverbot von 22- 6 Uhr und gegen eine generelle Abschaffung der Kurzstreckenflüge ist, um die Drehkreuzfunktion des Flughafens nicht zu gefährden. Möglich wären eventuell Einzelfallprüfungen. Er bekräftigte nochmals seine Absicht, selbst in die Fluglärmkommission zu gehen und die Nord-West-Landebahn –soweit möglich- zur Überlaufbahn zu machen. Die Stabsstelle für Fluglärmschutz wollte er beibehalten. Mike Josef setzt sich dagegen nach wie vor für die Forderung der Bürgerinitiativen für ein Nachtflugverbot in der gesetzlichen Nacht sowie für die massive Reduzierung der Kurzstreckenflüge ein und widersprach dem Drehkreuzargument. Er will die Kompetenz der Stabsstelle erweitern und nicht nur einen regelmäßigen Kontakt zu den Bürgerinitiativen pflegen sondern ihre Kompetenz in seine Entscheidungen einbeziehen. Eine weitere Entscheidungshilfe geben die beantworteten Wahlprüfsteine, die auf der Homepage zu finden sind.

 

FRAPORT DISTANZIERT SICH ENDLICH ÖFFENTLICH

Nachdem die Bürgerinitiative Sachsenhausen in einer Presseerklärung Fraport aufgefordert hat, sich von Präsident Putin zu distanzieren und sein Engagement am  Petersburger Flughafen aufzugeben und nachdem Minister Boddenberg aufgefordert wurde sich im Aufsichtsrat dafür einzusetzen, können wir Erfolg vermelden: seit gestern hat Fraportchef Schulte öffentlich Stellung genommen und verkündet, dass sich Fraport aus Petersburg zurückzieht.

Hier unsere Presseerklärung:

Bürgerinitiative Sachsenhausen fordert Fraport auf, sich unverzüglich von Präsident Putin und der russischen Regierung zu distanzieren und den Betrieb des Flughafens in Petersburg aufzugeben.

Seit dem Überfall auf die Ukraine distanzieren sich nicht nur Regierungen scharf von Russland , sondern auch internationale Unternehmen und Investoren ziehen  sich als Konsequenz des Angriffs auf die Ukraine aus Russland zurück. Von Fraport dagegen hat man bis jetzt noch nichts gehört , außer dass das  Engagement des Frankfurter Flughafenbetreibers am Flughafen Pulkovo im russischen Sankt Petersburg  „von der Zuspitzung der Ukrainekrise derzeit nicht betroffen sei.“ 2010 hatte Fraport für 30 Jahre den Zuschlag erhalten, den Flughafen zu betreiben und auszubauen. Unter anderem wurde ein neues Abfertigungsgebäude für internationale Passagiere gebaut.

Das sehen andere Unternehmen anders: Der größte ausländische Investor in Russland, der  britische Erdölkonzern BP wird seinen Anteil von knapp 20 Prozent an Rosneft, dem wichtigsten Erdölförderer Russlands, aufgeben – und das nicht etwa, weil Sanktionen BP direkt dazu zwängen. Das Management um den CEO Bernard Looney scheint vielmehr zu der Einsicht gelangt zu sein, dass BP die lukrative Beteiligung angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine nicht mehr rechtfertigen kann. Der Ausstieg sei das einzig Richtige, erklärte Looney am Sonntag, auch im langfristigen Interesse des Konzerns.

Ebenso beendet der Erdölkonzern Shell seine Aktivitäten in Russland. Joint Ventures mit dem Staatskonzern Gazprom würden aufgelöst, teilte Shell am Montagabend mit. Das betrifft unter anderem die Förderung von verflüssigtem Erdgas (LNG) auf der Insel Sachalin. Außerdem steigt Shell aus der Pipeline Nord Stream 2 aus. Hinzu kommt das Ende von Gemeinschaftsunternehmen mit Gazprom Neft. Dies sind nur zwei Beispiele von vielen aus der Wirtschaft. Unzählige Reaktionen gibt es neben den Regierungen auch aus dem Bereich des Sports und der Kunst. Auch die Messe Frankfurt beendet zunächst die Zusammenarbeit mit Russland.

„Unser Appell an Fraport: Schließen Sie sich in dieser schwierigen Zeit als eines der großen deutschen Unternehmen der weltweiten Solidarität an, zeigen Sie Flagge und übernehmen Sie Verantwortung. Nehmen Sie sich ein Beispiel an der Deutschen Bahn und bieten Sie kostenlose Evakuierungsflüge an, das kann helfen“, so Ursula Fechter für das Sprecherteam der BIS.

Kontakt: 0172-6661861.

Koalitionsverhandlungen – Lärmschutz und Subventionsabbau-unser Appell an die Ampelkoalition

Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,

die Beratungen zur neuen Ampelkoalition laufen und das Thema Klimaschutz und Umwelt ist dabei ein zentrales Thema. Dazu gehört auch das Thema Lärm und Schadstoffe und der Einfluß des Luftverkehrs dazu. Es ist zu vermuten, dass es einen erheblichen Druck von Seiten der Luftverkehrsindustrie auf die zukünftigen Koalitionäre gibt . Sie stehen auf der Matte und wir dürfen Ihnen das Feld nicht überlassen. Daher haben wir alle Mitglieder der Arbeitsgruppen angeschrieben und unsere Forderungen dargelegt. Da in den Verhandlungen ein ganz zentrales Thema Umweltschutz und die Finanzierung ist, stellen wir exemplarisch unser Anschreiben an die Mitglieder der Arbeitsgruppe und Finanzen auf unsere Homepage. Es lautet:


                                                                                                                                                                                          Frankfurt/M, 01.11.2021

 

Liebe Frau ….

wir senden Ihnen dieses Schreiben als Verhandlungsführerin der Partei Bündnis90/Die Grüne in der Arbeitsgruppe „Finanzen und Haushalt“ in den derzeitig laufenden Koalitionsverhandlungen.

Wir möchten Sie bitten, folgende Aspekte zu diesem Themenbereich zu berücksichtigen und die angeführten Vorschläge zur Verbesserung der Situation konstruktiv in die Verhandlungen einzubringen.

Ausgangslage

Der Luftverkehr als Teil der Mobilität sollte global den notwendigen schnellen  Personen- und Warentransport ermöglichen. Mit der steigenden Nachfrage hat er in der Vergangenheit erhebliche Umwelt- und Gesundheitsprobleme, die vor allem durch Treibhausgas– und Luftschadstoffemissionen sowie durch Lärm verursacht werden, verursacht. Die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens erfordern, die durch den Menschen hervorgerufenen Treibhausgasemissionen bis 2050 nahezu auf null zu reduzieren. Haupttreiber der Emissionen ist der Verkehr und zwar auf der Straße und in der Luft. Ein wichtiges Instrument zur Verminderung ist es selbstverständlich und offensichtlich, sämtliches staatliche Handeln daraufhin zu überprüfen und gegebenenfalls zu korrigieren, welches diesen Zeilen entgegenwirkt. Dazu gehören nach einhelliger Meinung relevanter Wirtschaftsforschungs-Institute die Subventionen, die mit ihren direkten und indirekten Wirk-Mechanismen die Nachfrage nach Flugverkehrsleistungen gegenüber der „Marktsituation“ künstlich antreiben.  Zusätzlich werden öffentliche Haushaltsmittel einer nachhaltigeren Verwendung entzogen. Es besteht nun in dem anstehenden Koalitionsvertrag die Möglichkeit, durch eine stringente Anpassung der Subventionspolitik an die oben genannte Ziele, diese zu verwirklichen wie auch freiwerdende Mittel einer nachhaltigeren Verwendung zuzuführen.

Forderungen/Lösungsvorschläge

Der Subventionsbegriff der Bundesregierung  umfasst gemäß ihrem eigenen Subventionsbericht („SBBR“) nicht den umfassenderen Begriffen anderer nationaler/internationaler Institutionen (UBA, FÖS, Universität Chemnitz, OECD, IEEP, IWF). Damit ist eine vollständige Erfassung von allen staatlichen finanziellen Unterstützungen der Flugverkehrswirtschaft („LVW“) systematisch ausgeschlossen.

Dies äußert sich z. B. darin, dass im SBBR das Subventionsvolumen der LVW bezüglich des Verzichtes der Energiesteuer auf Kerosin in den Jahren 2018 und 2019 jeweils mit ca. 580 Mio EUR aufgeführt wird. Gemäß den Berechnungen des UBA ist aber von einem Volumen von ca. 8,5 Mrd p.a. auszugehen, andere Quellen führen ca. 4,0 Mrd p.a. auf.

Eine ähnliche Erfassungs- und Wahrnehmungs-Diskrepanz offenbart sich bei dem Verzicht auf USt auf grenzüberschreitende Flugtickets. Dieser Verzicht bzw. sein rechnerisches Volumen wird im SBBR überhaupt nicht aufgeführt, obwohl es sich gemäß den o. a. Quellen um eine Subvention handelt. Es beläuft sich z. B. gemäß UBA auf einen jährlichen Betrag von ca. 4,0 Mrd EUR.

Auf weitere zahlreiche Subventionstatbestände, die z. T. auch von den Ländern und Kommunen an die LVW gewährt werden, sei der Vollständigkeit halber hingewiesen: Z. B. bereitgestellte Güter wie Infrastruktur, keine kostendeckenden Flughafenentgelte, nicht markgerechte Entschädigung von lärm- und schadstoffbedingten Schäden der Bevölkerung.Damit ergibt sich u. E. ein klarer Auftrag, zunächst die Subventionspolitischen Leitlinien der Bundesregierung hinsichtlich ihrer Wirkungen an die Anforderungen der international vereinbarten Umweltziele stärker anzupassen. Weiterhin darin, die oben genannten wesentlichen Subventionstatbestände zunächst transparent zu machen und – natürlich mit entsprechenden engen Übergangsfristen – abzubauen, wie die Einführung einer Kerosinsteuer auf Flugbenzin und die USt auf internationale Flüge und die generierten/freiwerdenden Mittel neben der Verwendung zum Schuldenabbau anderen nachhaltigen Zielen und Maßnahmen zuzuführen.

 

Nutzen

Der konkrete Nutzen der beschriebenen Koalitionsvereinbarung ist bereits aufgeführt.Es wäre darüber hinaus ein klares Signal an die Gesellschaft und insbesondere auch die jungen Wähler/Innen, dass die Politik nun endlich die Signale gehört und verstanden hätte.Damit kann ein Baustein zur Lösung des Klimaproblems gesetzt und das Vertrauen in die Politik wiederhergestellt werden !

Mit freundlichem Gruß

Friedemann Scheld, Dr. Ursula Fechter

 

 

 

 

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MAHNWACHE 10 JAHRE LANDEBAHN

 

Die Mahnwache im Terminal 1 anläßlich der Eröffnung der Landebahn Nord-West war ein voller Erfolg. 183 Mitstreiter hatten sich eingefunden, um gegen die Eröffnung der Landebahn vor 10 Jahren zu erinnern und ihren 10 Jahre andauernden Protest dagegen weiter fortzuführen. Der Widerstand lebt. Unser BIS-Mitglied, Friede Scholl hat dazu die folgende Rede gehalten:

Hallo, mein Name ist Friedhilde Scholl, seit der zweiten Demo demonstriere ich hier mit. Dass ich nach so langer Zeit immer noch hier stehe, liegt zum einen daran, dass ich Fluglärmbetroffene bin, aber auch, dass ich Fraport diese Lügerei mit der der Flughafenausbau durchgeboxt wurde, nicht durchgehen lassen möchte. Weil das gefährlich für unsere Demokratie und unseren Rechtstaat ist!

In Österreich hat kürzlich, wie Sie alle wissen, Kanzler Kurz abgedankt. Mit Hilfe gefälschter Umfragen wurde er vor ein paar Jahren zum österreichischen Kanzler gewählt. Sein Originalton: „Wir brauchen steuerbare Leiber und positive Berichterstattung gegen Inserat“.

Das hat bei mir ein Déjà-vu Erlebnis ausgelöst.

Auch der Frankfurter Flughafenausbau wurde mit von Fraport bestellten und bezahlten Gutachten ermöglicht. Alle darin enthaltenen Prognosen haben sich als falsch erwiesen. Trotzdem sagen die Gerichte: der Planfesstellungsbeschluss bleibt gültig. Es liege schließlich in der Natur von Prognosen, dass sie nicht eintreffen müssen. Wir Bürgerinitiativen hatten damals Gegengutachten vorgelegt und haben mit denen recht behalten! Wir sind die seriösen!

Fraport hat deshalb in Folge weitere kostspielige Umfragen, Studien und Gutachten bestellt und bezahlt. Um daraus auch positive Berichterstattung zu machen, brauchte es Claqueure!

Kurz vor der Planfeststellung im Jahr 2006, wurde eine offensichtlich geschönte, unseriöse von Fraport bestellt und bezahlte Studie von TNS Infratest erstellt. Diese Studie sollte beweisen, dass 62% der Bewohner im RheinMaingebiet für den Flughafenausbau sind. Der damalige Unipräsident Prof. Wörner hat in den Medien diese Studie in den höchsten Tönen als seriös gelobt. Später musste er mir gegenüber zugeben, dass er sie gar nicht kannte.

Herr Wörner ist auch als offizieller „Hüter des Mediationsergebnis“ bestellt. Trotzdem ließ er Roland Koch gewähren, als dieser das Nachtflugverbot schleifen wollte. Das zu verhindern überließ er uns Bürgerinitiativen! Erstaunlich ist seine Kariere im Nachgang, die ihn bis zum Chef der Europäischen Luft und Raumfahrt Behörde gebracht hat!

Im Jahr 2016 nachdem die Ausbauargumente wie – Zuwächse bei Flugbewegungen, Passagieren und Fracht, wie ein Kartenhaus in sich zusammengefallen waren, setzte Fraport mal wieder auf das Totschlagargument Arbeitsplätze. Es musste dazu abermals eine neue Studie her, die dieses Mal vom Schweizer Infras Institut geliefert wurde. Selbstverständlich brachte auch diese Studie – wieder medial groß beworben – die gewünschten Ergebnisse. Da Infras, wie ich bei Nachfragen erfuhr, sämtliche Beschäftigtenzahlen von Fraport und Lufthansa geliefert bekam, war das auch kein Wunder. Nur leider wissenschaftliches Schindluder!

Auch mit der 9 Millionen Euro teuren und diesmal fast vollständig mit Steuergeld finanzierten Norah Studie wollte man so verfahren. Die Probanden wurde zum Beispiel angeleitet Blutdruck über der Kleidung zu messen, Ziel war die Gesundheitsgefahren von Fluglärm herunterzuspielen. Die Studie hat trotzdem signifikante Gesundheitsgefahren u.a. für Herz und Kreislauf sowie erhebliche Lernrückstände bei Kindern aufgezeigt. Diese für den Luftverkehr ungünstigen Ergebnisse sollten mit Fraport Chef Schulte, Wirtschaftsminister Al-Wazir, Jühe, Wörner ecetera in einer großangelegten Pressekonferenz uminterpretiert werden. Das ist ihnen nicht gelungen! Wir standen mit dem Slogan „ Fluglärm zerstört“ vor Ort und schafften es damit auf die Titelseiten der Zeitungen und im Fernsehen von den Landesschauen bis in die Tagesschau. Wir lieferten die Bilder!

Fraport gibt, laut Geschäftsberichten, für PR und Sponsoring pro Jahr zwischen 10 und 26 Millionen Euro aus! Damit werden Fake-Bürgerinitiativen gegründet und für Landtagsabgeordnete Parlamentarische Abende ausgerichtet. Gutachten, Studien und für Fraport positive Berichterstattung auch per Inserat bezahlt. Da Fraport mehrheitlich dem Land Hessen und der Stadt Frankfurt gehört, Bedeutet das, dass die Öffentlichkeit für ihre eigene Desinformation bezahlt!

Das betrifft auch den Hessischen Rundfunk, der trotz Klimakrise, kaum einen Tag auslässt, um positiv über das Fliegen zu berichten. Dagegen wurde die letzte große Fridays for Futur Demo- in Frankfurt mit über 15 Tausend Teilnehmern- mit nur 15 Sekunden Sendezeit in der Hessenschau abgehandelt.

Anders als in Österreich gibt es in Deutschland keine spezielle Korruptionsstaatsanwaltschaft. Fraport kann unbeanstandet in Manila, Antalya oder Griechenland handeln und steckt in jedem aufgedeckten Steuer oder Schwarzgeld Sumpf. Panama-, Malta,- Paradise-, oder Pandorapapers belegen dies.

Und bekommt dafür noch Rückendeckung vom Hessischen Finanzminister und Fraport Aufsichtsratsvorsitzenden Boddenberg oder der Ex-Finanzstaatssekretärin Weyland. Weyland hatte ihre Rede vor dem Hessischen Landtag – mit dem Persilschein für die Fraportkonten im Steuerparadies Panama – sogar im Originaltext von Fraport schreiben lassen! Dass so jemand in Frankfurt nicht zur Oberbürgermeisterin gewählt wurde, haben auch wir Ausbaugegner verhindert!

Als selbst das Frankfurter Senckenbergmuseum für die Imageaufbesserung des A380 eine Ausstellung organisierte und dabei dieses Flugzeug mit einem Dinosaurier verglichen hatte, damals hat mich das geärgert. Heute finde ich das geradezu prophetisch, der A380 ist rasend schnell ausgestorben.

Möge die Nordwestlandebahn diesem Beispiel folgen.

 

10 JAHRE LANDEBAHN – UNNÖTIG VON ANFANG AN

AUFRUF DES BÜNDNISSEN DER BÜRGERINITIATIVEN

Dass der Frankfurter Flughafen die Gesundheit der Einwohner*innen im Rhein-Main-Gebiet durch Lärm und  Abgase schädigt, wird heute von niemanden mehr ernsthaft bestritten.

In den letzten Jahren tritt angesichts des beschleunigten Klimawandelsund seiner dramatischen Folgen aber  auch immer deutlicher ins Bewusstsein, welchen großen Anteil derFlugverkehr am klimaschädigenden CO2  -Ausstoß hat.  30 % des CO2-Ausstoßes in Hessen gehen zu Lasten des Flugverkehrs!  2019 waren dies 14 Mill. Tonnen – mehr als der gesamte Straßenverkehrin Hessen!

Trotz dieses immensen Anteils des mit dem Frankfurter Flughafenzusammenhängenden  Flugverkehrs wird von den Eigentümern (mit 51 % mehrheitlich im Besitz des Landes Hessens und der Stadt  Frankfurt) und dem Betreiber Fraport der Ausbau des Flughafens nicht beendet.

Nach der Eröffung der Nordwest-Landebahn vor 10 Jahren, wird mit dem Bau des Terminal 3 der Ausbau weiter vorangetrieben  – koste es dem Klima und den Steuerzahler*innen, was es wolle.  Wachstum oder Untergang heißt es – Wachstum bis zum Untergang ist derFakt!

DIE LANDEBAHN WAR UNNÖTIG VON ANFANG AN UND BASIERTE AUF FALSCHEN PROGNOSEN. 

Es muss Schluss sein mit der Tabuisierung jeglicher Reduzierung desFlugverkehrs.  Der beste Beitrag zum Klimaschutz im Luftverkehr sind weniger Flüge, Das Bündnis der Bürgerinitiativen wird im Rahmen der Klimabewegung weiter seinen Beitrag liefern, dem  unendlichen Wachstum des Frankfurter Flughafens ein Ende zu bereiten.

WIR LADEN EIN ZUR MAHNWACHE ZUM 10. JAHRESTAG DER NORDWEST-LANDEBAHN AM

  1. OKTOBER 2021, 18 UHR

Flughafen Frankfurt, Terminal 1 Halle B

KOMMT BITTE ZAHLREICH !!!!

!!!!! BITTE BEACHTEN: ES GILT DIE 3 G REGEL !!!!!

Konzert unter lautem Himmel

Das Wetter war schön und die Flugzeuge laut als am Sonntag die zweite Veranstaltung der Bürgerinitiative Sachsenhausen vor dem 10. Jahrestag zu Eröffnung der Nord-West-Landebahn stattfand.
Das Motto der Veranstaltung am Jacobiweiher war „Konzert unter lautem Himmel“ und sollte demonstrieren, wie der unnötige Fluglärm nicht nur die Gesundheit sondern auch Kunst und Kultur beeinträchtigen. Dazu hatte die BIS ein Bläsertrio der Musikhochschule eingeladen, die mit Flöten und Fagott einen wunderbare Auswahl  klassischer Musikstücke spielten. Das Repertoire ging von der kleinen Nachtmusik von Mozart über Sonaten von Bach bis zu Marias Wiegenlied von Max Reger.
Viele Mitstreiterinnen und Mitstreiter der BIS waren in den Wald gekommen, aber auch viele Passanten blieben stehen und ließen sich von der Musik verzaubern, auch wenn die überfliegenden Flugzeuge das Motto der Veranstaltung dröhnend unterstrichen..
Die Musikerinnen und der Musiker, Claudia Warth (Flöte), Lena Nagai (Fagott) und Juanin De Ildefonspo Garcia (Flöte), bedankten sich anschließend für die Möglichkeit, nach der schwierigen Corona Zeit wieder einmal auftreten zu können und die BIS bedankte sich für das Konzert in der Hoffnung, dass der Fluglärm nicht wieder so stark zunimmt, wie vor der  Corona Krise.

Stopp den Bau von Terminal 3

Frankfurter Bürgerinitiativen (F.B.I.) fordern erneut den Stopp des
Baus von Terminal 3
Umsteigen – bevor der Bau zum Milliardengrab wird

Die Pressemeldungen, wonach Fraport den Flugsteig G am Terminal 3 zwar fertig
stellen, jedoch „in ruhenden Betrieb“ nehmen wolle, nimmt das Bündnis der
Frankfurter Bürgerinitiativen (F.B.I.) zum Anlass, erneut den Stopp des Baus des
Terminals 3 zu fordern.

Die Planung und der Baubeginn des Terminals 3 war von Beginn an begleitet von
deutlicher Kritik. Selbst der größte Anteilseigner der Fraport AG, das Land
Hessen, stellte in der vom Hessischen Wirtschaftsministerium im Jahr 2015
vorgenommenen Bedarfsprüfung für das Terminal 3 fest, dass die Prognosen der
Verkehrsentwicklung am Flughafen für die Jahre 2004 – 2014 sehr weit von der
Realität abwichen (Flugbewegungen: Plan + 27 %, Ist – 1,7 %). Die
Planungsgutachten enthalten keinen Nachweis, dass die verwendeten Modelle
zumindest für die Vergangenheit richtige Ergebnisse geliefert hätten
(Kalibrierung). Weiter wird festgestellt, dass es Alternativen zum Bau von
Terminal 3 in Form von Erweiterungen/Ertüchtigungen an den bestehenden
Terminals 1 und 2 gäbe, die einen möglichen Anstieg der Flugbewegungen
abfangen könnte. Ein solcher Anstieg ist jedoch bis zum „Vor-Krisenjahr“ 2019
nicht eingetreten.

Genauso wenig, wie die Landebahn Nord-West aufgrund der niedrigen
Flugbewegungen genutzt werden muss, so überflüssig ist für das F.B.I. der Bau
des Terminals 3. Das F.B.I. fordert daher erneut die Stilllegung der Landebahn
Nord-West sowie eine sinnvolle Umnutzung des Terminals 3.

Eine Fehlinvestition rechne sich nicht dadurch, dass man sie für Jahre auf Eis
lege. Die Wahrheit sei, dass Fraport mit dem Bau von Terminal 3 eine Investition
für 4 Milliarden in den Sand setze. Der voraussichtlich in 2022 fertiggestellte
Flugsteig G, der in einen Winterschlaf fallen solle, um später wieder zum Leben
erweckt zu werden, sowie das vorrausichtlich 2026 fertiggestellte Terminal 3
könnten sich aber zum Milliardengrab entwickeln, befürchten die Bürgerinitiativen.
Den Baukosten stünden nur in eingeschränktem Umfang Einnahmen gegenüber,
da die Luftverkehrswirtschaft zurzeit selbst nicht mit einem schnellen Anstieg des
Luftverkehrs rechne.Geschäftsreisen werden vermutlich auf Dauer nur noch reduziert stattfinden und durch Videokonferenzen ersetzt. Urlaubsreisen werden im Hinblick auf die Klimakrise verantwortungsvoller geplant. Viren können sich bekanntermaßenbesonders schnell durch Interkontinentalreisen verbreiten. Welchen Mutationendes Coronavirus in Zukunft noch auf uns zukommen, wissen wir noch nicht. Das alles wird sich mittel- und langfristig auf den Luftverkehr auswirken.

Und das Argument, dass man ja zur Finanzierung keine staatliche Hilfe in
Anspruch genommen habe und damit dem Steuerzahler nicht schade, ist ein
Trugschluss. Das Unternehmen Fraport ist mehrheitlich in öffentlicher Hand. Die
Investitionskosten, die mit entsprechenden Abschreibungen in einer
Größenordnung von mehr als € 200 Mio. p.a. sowie erheblichen laufenden
Betriebskosten verbunden sind, belasten das Ergebnis der Fraport AG. Wegen
der nicht auskömmlichen Einnahmen aus den oben genannten Gründen wird
Fraport vermutlich auf Jahre hinaus sowohl an das Land als auch an die Stadt
Frankfurt keine Dividende zahlen kann und schadet damit letztendlich auch den
Steuerzahlern

Was passiert, wenn man an einem sinnlosen Projekt festhält, zeigt sich am
Beispiel von Kassel Calden, das jedes Jahr hohe Verluste einfährt. Fraport kann
es mit dem Stopp des Baus von T 3 und der Stilllegung der Landebahn Nord-
West besser machen.