„Vor Tische las man’s anders.“

„Vor Tische las man’s anders.“. . und plötzlich gefährdet der Ausbau Arbeitsplätze.
Lufthansa Cargo ist in Nöten: „Wir demonstrieren hier weil wir uns für den Erhalt unserer Arbeitsplätze einsetzen möchten“.
Mit einer Warnweste bekleidet klagte, ein Aufsichtsratsmitglied der Lufthansa Cargo AG anlässlich der Demo vor dem VGH in Kassel. Das Gericht möchte Milde walten lassen und das Nachtflugverbot verhindern.Der Wunsch ist verständlich. Fragt sich nur, wieso demonstriert das Aufsichtsratsmitglied erst jetzt? Lufthansa Vorstand Mayrhuber und Weber forderte die Landebahn – kannte er die Lufthansa Cargo nicht?

Gebetsmühlenhaft erklärte Roland Koch, damals noch Aufsichtsratsvorsitzender der Fraport AG, „Kein Ausbau ohne Nachtflugverbot – Kein Nachtflugverbot ohne Ausbau“ und schwafelte von den 100 000 neuen Arbeitsplätzen und dass es keine Alternativen gäbe. Wieso war damals vom Lufthansa Cargo Aufsichtsrat nichts zu hören? Wieso kämpfte Lufthansa Cargo nicht schon im Mediationsverfahren als das Nachtflugverbot als untrennbares Junktim ausgehandelt wurde, für den Erhalt der Arbeitsplätze? Wo war Lufthansa Cargo als Fraport im Planfeststellungsverfahren das Nachtflugverbot einbrachte? Die Gefahr eines Nachtflugverbots hat die Lufthansa Cargo bislang offensichtlich nicht sonderlich beunruhigt, gehört doch Wortbruch traditionell zum Flughafenausbau wie der Stern zum Mercedes. Ob Bannwald, oder das Wort eines Ministerpräsidenten, dass nie mehr ein Baum außerhalb des Zaunes wegen des Flughafen gefällt werde – Das Ergebnis der Mediation – alles ist beliebig – keiner ist für irgendetwas verantwortlich. Aktuelle Gegebenheiten werden nicht berücksichtigt.

Richtigerweise würde man sich jetzt fragen, ob der Ausbau anlässlich rückläufiger Verkehrszahlen, der drohenden Klima und Energiekrise, der schwindenden Bedeutung des Flughafens wegen der neuen „Wüstenhubs“ und des drohenden Arbeitsplatzverlusts wegen des Nachtflugverbots überhaupt noch sinnvoll ist.

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