Stopp den Bau von Terminal 3

Frankfurter Bürgerinitiativen (F.B.I.) fordern erneut den Stopp des
Baus von Terminal 3
Umsteigen – bevor der Bau zum Milliardengrab wird

Die Pressemeldungen, wonach Fraport den Flugsteig G am Terminal 3 zwar fertig
stellen, jedoch „in ruhenden Betrieb“ nehmen wolle, nimmt das Bündnis der
Frankfurter Bürgerinitiativen (F.B.I.) zum Anlass, erneut den Stopp des Baus des
Terminals 3 zu fordern.

Die Planung und der Baubeginn des Terminals 3 war von Beginn an begleitet von
deutlicher Kritik. Selbst der größte Anteilseigner der Fraport AG, das Land
Hessen, stellte in der vom Hessischen Wirtschaftsministerium im Jahr 2015
vorgenommenen Bedarfsprüfung für das Terminal 3 fest, dass die Prognosen der
Verkehrsentwicklung am Flughafen für die Jahre 2004 – 2014 sehr weit von der
Realität abwichen (Flugbewegungen: Plan + 27 %, Ist – 1,7 %). Die
Planungsgutachten enthalten keinen Nachweis, dass die verwendeten Modelle
zumindest für die Vergangenheit richtige Ergebnisse geliefert hätten
(Kalibrierung). Weiter wird festgestellt, dass es Alternativen zum Bau von
Terminal 3 in Form von Erweiterungen/Ertüchtigungen an den bestehenden
Terminals 1 und 2 gäbe, die einen möglichen Anstieg der Flugbewegungen
abfangen könnte. Ein solcher Anstieg ist jedoch bis zum „Vor-Krisenjahr“ 2019
nicht eingetreten.

Genauso wenig, wie die Landebahn Nord-West aufgrund der niedrigen
Flugbewegungen genutzt werden muss, so überflüssig ist für das F.B.I. der Bau
des Terminals 3. Das F.B.I. fordert daher erneut die Stilllegung der Landebahn
Nord-West sowie eine sinnvolle Umnutzung des Terminals 3.

Eine Fehlinvestition rechne sich nicht dadurch, dass man sie für Jahre auf Eis
lege. Die Wahrheit sei, dass Fraport mit dem Bau von Terminal 3 eine Investition
für 4 Milliarden in den Sand setze. Der voraussichtlich in 2022 fertiggestellte
Flugsteig G, der in einen Winterschlaf fallen solle, um später wieder zum Leben
erweckt zu werden, sowie das vorrausichtlich 2026 fertiggestellte Terminal 3
könnten sich aber zum Milliardengrab entwickeln, befürchten die Bürgerinitiativen.
Den Baukosten stünden nur in eingeschränktem Umfang Einnahmen gegenüber,
da die Luftverkehrswirtschaft zurzeit selbst nicht mit einem schnellen Anstieg des
Luftverkehrs rechne.Geschäftsreisen werden vermutlich auf Dauer nur noch reduziert stattfinden und durch Videokonferenzen ersetzt. Urlaubsreisen werden im Hinblick auf die Klimakrise verantwortungsvoller geplant. Viren können sich bekanntermaßenbesonders schnell durch Interkontinentalreisen verbreiten. Welchen Mutationendes Coronavirus in Zukunft noch auf uns zukommen, wissen wir noch nicht. Das alles wird sich mittel- und langfristig auf den Luftverkehr auswirken.

Und das Argument, dass man ja zur Finanzierung keine staatliche Hilfe in
Anspruch genommen habe und damit dem Steuerzahler nicht schade, ist ein
Trugschluss. Das Unternehmen Fraport ist mehrheitlich in öffentlicher Hand. Die
Investitionskosten, die mit entsprechenden Abschreibungen in einer
Größenordnung von mehr als € 200 Mio. p.a. sowie erheblichen laufenden
Betriebskosten verbunden sind, belasten das Ergebnis der Fraport AG. Wegen
der nicht auskömmlichen Einnahmen aus den oben genannten Gründen wird
Fraport vermutlich auf Jahre hinaus sowohl an das Land als auch an die Stadt
Frankfurt keine Dividende zahlen kann und schadet damit letztendlich auch den
Steuerzahlern

Was passiert, wenn man an einem sinnlosen Projekt festhält, zeigt sich am
Beispiel von Kassel Calden, das jedes Jahr hohe Verluste einfährt. Fraport kann
es mit dem Stopp des Baus von T 3 und der Stilllegung der Landebahn Nord-
West besser machen.

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