Willkommen im Postfaktischen

muenchhausenw2Irgendwie klingt es albern. Die GRÜNEN, die vor kurzem geholfen haben, dass Ryanair in Frankfurt landen darf und die Luftverkehrswirtschaft haben gemeinsam einen Pakt gegen den Lärm entwickelt. Künftig soll es eine „freiwillige“ Obergrenze geben.

Ah-ja „Es wird nicht leiser werden, aber wir sorgen dafür, dass es nicht mehr sehr viel lauter wird“ (Al-Wazir).

„Es muss leiser werden, und es wird leiser werden“ (Volker Bouffier).

Von einer „Verdummungsaktion“ sprach Thorsten Schäfer-Gümbel.

Wie sieht der Kuhhandel aus? Versuchen wir es mal mit richtigen Fakten.

  • Zur Zeit haben wir 470.000 Flugbewegungen pro Jahr zu ertragen. 701.000 Flugbewegungen sind nach der jetzigen Betriebsgenehmigung zulässig.
  • Die Luftverkehrswirtschaft verspricht die genehmigten 701.000 Flugbewegungen nicht in Anspruch zu nehmen. (Die Flugbewegungen bleiben ohnehin hinter den Prognosen zurück).
  • Die schwarz-grüne Landesregierung verspricht im Gegenzug die geplanten Maßnahmen gegen den Lärmzuwachs im Landesentwicklungsplan aussetzen.

Das Zusammenspiel von wirtschaftlichen Interessen, Politik und Medien führt zu etwas das man Manipulation nennen könnte. Man lanciert ein Begriff, in diesen Fall „Lärmobergrenze“. Man vermeidet jede perspektivische Betrachtung, besonders Gegenleistungen und Hintergründe. Der Bürger hört und versteht nur „Flughafen-GRÜNE-Lärmobergrenze“. Man hätte auch berichten können: „Die geplante Verschärfung gegen den Lärmzuwachs wurde nicht in den Landesentwicklungsplan aufgenommen“. Stattdessen hätte man, in der Berichterstattung, das mit der Lärmobergrenze weglassen können.

Kommentar verfassen